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Was zeichnet sie aus, diese Zusammenschlüsse zwischen Groß und Klein, wenigen und vielen? Immer formen sich eigenständige, unabhängige Einheiten unterschiedlicher Art zu einem neuen Ganzen.
Der Kreis ist die erste Form, die sich mir aufdrängt. Er gehört zu dem Konzept, das ich für den Food-Processing Initiative e.V. entwickelt und in Form gebracht habe, in Texte und Bilder. Kreisförmig sind die Piktogramme für die unterschiedlichen Bereiche der Ernährungswirtschaft, die in dem FPI vereint und immer wieder neu verbunden werden.
Auch für diese ganz wörtlich grenzenlose Einheit bietet sich die Kreisform an. Sie ist die einfachste, kräftigste und geräumigste Form. Unter allen Formen mit gleichem Umfang kann keine so viel, so viele, aufnehmen wie der Kreis. Und mit der Linie, die keinen Anfang und kein Ende hat, verkörpert der Kreis am besten die Einheit und das Unbegrenzte.
Mehr noch, die Kreisform hat eine energetisch harmonisierende Wirkung. Der Kreis ist ein unerschöpfliches Medium für den Prozess des Schaffens, eine Basis, um die Mitte zu finden. Im Kreis ist - wie in Kooperationen - das Ganze mehr als die Summe der Teile. Der Kreis als neue Einheit hat seine eigene Energie, seine eigene Dynamik, er eröffnet neue Perspektiven und Dimensionen.
Von der Idee zur Gestalt
Für die Umsetzung der Idee verließ ich mich auf einen Kreis kreativer Gestalter: den Diplom-Designer und Künstler Manfred Wietschorke, den Metallbauer Guido Sudhoff und den Steimetz Vincenzo Perrone.
Manfred Wietschorke entwickelte die Gestalt. Er stellte den Kreis auf ein solides Fundament und schuf damit zwei Ebenen: den Kreis als starke Basis und den Kreis als flexiblen Kopf. Schlanke Stützen verbinden die beiden Ebenen. Sie tragen das Ganze und die verschiedenen Einzelformen, die für sich allein stehen und sich harmonisch zum Kreis zusammenfügen.
Für Manfred Wietschorke hat der Kreis eine besondere Bedeutung: »Der Kreis hat die größte Symmetrieeigenschaft. Stellt man die Einzelteile auseinander, wird die Symmetrie gebrochen, aber im ideellen Sinne wird sie nur unsichtbar.« Das Grundprinzip Einheit aus Vielfalt lebt auch in den Materialien: Stein und Metall, geschaffen mit Wasser und Feuer.
Für den Stein des Fundaments wählte der Steinmetz Vincenzo Perrone, Gabbro Norit, Nero Impala aus Südafrika, der im Rohzustand grau ist und durch die Oberflächenveredelung eine glänzende, zum schwarz tendierende Farbe erhält. Mit Wasser und Schleifdiamanten schuf er die anspruchsvolle Kreisform, eine Arbeit, die viel Fingerspitzengefühl verlangt.
Für ein zeitlos edles Material entschied sich der Metallbauer Guido Sudhoff. An Edelstahl reizt ihn die Vielseitigkeit der Formgebung für filigrane oder großflächige Gestaltung. Am liebsten verwendet er ihn - wie hier - im Verbund mit anderen Materialien.
Der Lackdesigner Peter Stücker, bekannt durch Arbeiten für Luigi Colani, sorgte für den letzten Schliff. Sein edles Lackdesign in den Farben des Landes Nordrhein-Westfalen macht den außergewöhnlichen Auftritt der Skulptur perfekt.
Auch hier zeigte sich die Dynamik der Kooperation, bei der die Gestalter sich gegenseitig unterstützten, inspirierten und Ideen weiter entwickelten. Das gilt für die Skulptur und auch für die Texte dieser Broschüre, für die ich mich auf ein Team von Textern stützen konnte.
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»Unsere Projekte bringen Freiberufler und Unternehmer zusammen. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht allen, über ihren Tellerrand zu schauen, sich gegen-seitig zu inspirieren und gemeinsam Ideen weiter zu entwickeln.«
Ruth Tenhaef
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