 
Verein zur Förderung und Verwertung von gentechnisch verbesserten Getreideprodukten e.V
53115 Bonn
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In Deutschland leiden rund 100.000 Menschen an Zöliakie und jeder fünfte trägt die Krankheit in sich, wie Untersuchungen zeigen. Zöliakie ist eine Stoffwechselstörung, bei der das Getreideprotein Gluten eine Dünndarmkrankheit auslöst. Langfristig können weitere schwer wiegende Folgen auftreten wie Osteoporose oder Anämie und das Risiko von Dünndarmkrebs wird drastisch erhöht. Bisher gibt es keine medikamentöse Therapie, helfen kann nur eine strikte und konsequente Diät mit völligem Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel, also auf alle bei uns üblichen Getreidesorten.
Neue, glutenfreie Lebensmittel
Weltweit wird nach einer Lösung geforscht. In Deutschland wurde vor zwei Jahren ein umfangreiches Kooperationsprojekt gestartet mit dem Ziel, sichere Lebensmittel für Zöliakie-Kranke zu entwickeln, die vorbeugend auch den potenziell Gefährdeten helfen. Mit gentechnischen Methoden sollen neue, glutenfreie Weizen-, Roggen-, und Gersteproteine entwickelt werden, die ernährungsphysiologisch die gleichen Eigenschaften haben.
Komplexe Kooperationsstruktur
Dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell geförderte Zöliakie-Projekt erfordert die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Beteiligt sind mehrere Forschungseinrichtungen sowie große, kleine und mittelständische Unternehmen aus der gesamten Ernährungswirtschaft, als aktive Teilnehmer, als Förderer des Projekts oder als Beauftragte für bestimmte Aufgaben.
Um diese in Umfang und Art neuartige Kooperation zu organisieren, die unterschiedlichen Interessen zu koordinieren und die Fördergelder und Patentrechte zu verwalten, wurde für die Dauer des Projekts ein Verein gegründet.
Neue Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen
Von der erfolgreichen Lösung der Aufgabe erwarten die Organisatoren einen bedeutsamen Innovationsschub in der gesamten Kette von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitung der Rohstoffe zu Grundstoffen bis zu deren Einsatz in der Lebensmittelherstellung. Die innovativen Verfahren und Produkte sind Schlüssel technologien, mit denen die Kooperationspartner neue Wachstumschancen auf den etablierten Märkten haben und neue Märkte für diätetische Lebensmittel erschließen können.
Mehr Lebensqualität
Konkreten Nutzen haben vor allem die Betroffenen. Für Zöliakie-Kranke und ihre Angehörigen bedeuten die neuen, sicheren Nahrungsmittel mehr Lebensqualität. Für potenziell Gefährdete und Gesundheitsbewusste bieten sie eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Lebensmitteln.
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Entwicklung von Weizen-, Roggen- und Gerstenproteinen ohne Zöliakietoxizität und deren Verwendung zur Herstellung von Lebensmitteln
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